Die Besetzung von Führungspositionen ist eine der kostenintensivsten und entscheidendsten Investitionen eines Unternehmens. Die Cost-per-Hire spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie weit mehr als nur die direkten Rekrutierungskosten umfasst. Viele Unternehmen gehen davon aus, dass die interne Abwicklung des Recruiting-Prozesses durch die eigene Personalabteilung günstiger ist als die Zusammenarbeit mit einer auf Executive Search spezialisierten Personalberatung. Doch dieser Schein trügt: Die Kosten, die intern entstehen, sind oft deutlich höher, als es auf den ersten Blick zu vermuten ist. Warum ist das so?
Inhalt
Die versteckten Kosten der internen Rekrutierung
Die Berechnung der Cost-per-Hire beinhaltet nicht nur die offensichtlichen Kosten wie die Gehälter der Recruiter*innen oder die Ausgaben für Stellenanzeigen. Es gibt viele versteckte Kosten, die oft nicht berücksichtigt werden:
Zeitaufwand von hochbezahlten Führungskräften und Fachspezialist*innen
Eine Führungskraft oder Fachspezialist*in, die mehrere Stunden in Bewerbungsgespräche und die Sichtung von Bewerbungsunterlagen investiert, fehlt in dieser Zeit in ihrem eigentlichen Verantwortungsbereich. Im Top-Management mit einem Jahresgehalt von 200.000 Euro summieren sich schon wenige Vorstellungsrunden auf mehrere tausend Euro Opportunitätskosten.
Ausfallzeiten durch unbesetzte Stellen
Je länger eine Führungsposition unbesetzt bleibt, desto mehr leidet die Produktivität und die strategische Entwicklung. Interne Teams müssen Aufgaben auffangen, was zu Überlastung und möglicherweise zu weiteren Personalengpässen führt.
Kosten für Stellenanzeigen und Employer Branding
Die Ausschreibung einer Kaderstelle auf spezialisierten Plattformen kann schnell mehrere tausend Euro kosten. Hinzu kommen langfristige Investitionen in das Employer Branding, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.
Fehlbesetzungen und finanzielle Folgen
Eine Fehlbesetzung auf C‑Level oder einer anderen wichtigen Führungsposition kann enorme Kosten verursachen. Studien zeigen, dass sich die Kosten einer Fehlbesetzung auf das Zwei- bis Dreifache des Jahresgehalts der betreffenden Person belaufen können. Neben den finanziellen Einbußen kommt es zu Reputationsschäden und möglichen Unruhen in der Belegschaft.
So berechnen Sie die Cost-per-Hire: Kostenvergleich interne Rekrutierung vs. Executive Search
Angenommen, die zu besetzende Stelle hat ein Jahresgehalt von 100.000 €. Hier ein Überblick über die typischen Kosten:
Kosten interne Rekrutierung einer C‑Level-Position
- Gehälter des internen Recruiting-Teams für den Prozess: ca. 10.000 €
- Durchschnittliche Zeit für die Besetzung einer Führungskraft: 3 Monate
- Anteil der Recruiting-Kosten pro Monat (bei einem Jahresgehalt eines internen Recruiters von 60.000 € und zwei Recruiter*innen, die jeweils 25 % ihrer Zeit für die Suche aufwenden): (60.000 € / 12 Monate) * 2 * 0,25 * 3 Monate = 10.000 €
- Kosten für Stellenanzeigen, Jobportale, Employer Branding: ca. 5.000 €
- Zeitaufwand der Führungskräfte für Interviews (20 Stunden à 150 €/h): 3.000 €
- Cost of Vacancy (CoV) bei einer durchschnittlichen Vakanzzeit von 3 Monaten und einem Faktor von 2 (wichtige Position):
(100.000 € / 250 Tage) * 2 * 60 Tage = 48.000 € - Risiko einer Fehlbesetzung (statistisch ist 1 von 5 intern besetzten Stellen eine Fehlbesetzung und kostet in etwa das doppelte eines Jahresgehaltes durch Abfindung, Produktivitätsverluste, erneutes Recruiting etc): 40.000 €
— GESAMTKOSTEN INTERNE REKRUTIERUNG: ca. 106.000 €
Kosten Executive Search einer C‑Level-Position
- Beratungshonorar (typischerweise 25 – 35 % des Jahresgehalts): 25.000 – 35.000 €
- Keine oder minimale Cost of Vacancy durch schnelle Besetzung: 0 € bis 10.000 €
- Reduziertes Risiko einer Fehlbesetzung durch professionelle Auswahl: 0 € bis 10.000 €
— GESAMTKOSTEN EXECUTIVE SEARCH: ca. 25.000 – 55.000 €
Cost-per-Hire-Rechner
Der Vorteil von Executive Search: Effizienz, Qualität und geringere Gesamtkosten
Eine auf Executive Search spezialisierte Personalberatung arbeitet nach einem anderen Modell: Statt breit gestreuter Stellenanzeigen setzen sie auf Direktansprache und ein erprobtes Netzwerk, um die besten Kandidat*innen zu identifizieren. Das führt nicht nur zu einer schnelleren, sondern auch zu einer passgenaueren Besetzung, wodurch die Gesamtkosten der Personalbeschaffung sinken.
Gezielte Direktansprache statt Streuverlust
Executive Search konzentriert sich auf die Direktansprache geeigneter Führungskräfte, die häufig nicht aktiv auf Stellensuche sind. Dies reduziert den Zeitaufwand für Screening-Prozesse und verhindert unnötige Bewerbungsgespräche mit ungeeigneten Kandidat*innen.
Verkürzung der Time-to-Hire
Durch den strukturierten und fokussierten Suchprozess besetzt Executive Search Führungspositionen in der Regel schneller als interne Recruiting-Teams, die mit mehreren Vakanzen gleichzeitig ausgelastet sind.
Reduziertes Risiko von Fehlbesetzungen
Eine professionelle Personalberatung evaluiert Kandidat*innen durch intensive Interviews, psychologische Assessments und umfassende Referenzprüfungen. Dadurch wird das Risiko einer Fehlbesetzung minimiert.
Geringere Belastung interner Ressourcen
Unternehmen sparen interne Arbeitszeit, die sonst für Kandidatensuche, Screening und Interviews aufgewendet werden müsste. Führungskräfte können sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.
Ihre Cost-per-Hire ist zu hoch?

Warum Qualität genauso wichtig ist wie Kosten
Bei der Analyse der Cost-per-Hire sollten Unternehmen nicht nur auf die reinen Zahlen achten, sondern auch auf die Qualität der eingestellten Mitarbeiter*innen. Eine niedrige Cost-per-Hire nützt wenig, wenn die neuen Führungskräfte das Unternehmen nach kurzer Zeit wieder verlassen oder nicht die gewünschten Ergebnisse liefern. Indikatoren wie Verweildauer im Unternehmen, individuelle Leistung und kulturelle Passung sind entscheidend für eine nachhaltige Personalstrategie.
Fehlbesetzungen sind nicht nur teuer, sondern können zu erheblichen Produktivitätsverlusten und negativen Auswirkungen auf das Teamklima führen. Die Integration neuer Führungskräfte kostet Zeit und Ressourcen – muss eine Position schnell neu besetzt werden, steigen die Kosten und die Stabilität des Unternehmens leidet.
Deshalb ist es wichtig, bei jeder Neubesetzung auf eine langfristige Passung zu achten. Executive Search sorgt durch gezielte Auswahlprozesse, tiefgehende Marktkenntnisse und eine fundierte Beurteilung der Kandidat*innen für eine nachhaltige Besetzung von Schlüsselpositionen. Dabei steht neben der fachlichen Qualifikation auch die kulturelle Passung im Fokus, um sicherzustellen, dass die neue Führungskraft langfristig zum Unternehmenserfolg beiträgt.
Fazit: Executive Search ist die wirtschaftlichere Lösung
Auch wenn die Kosten für eine Executive Search-Beratung auf den ersten Blick hoch erscheinen mögen, sind sie im Vergleich zur internen Personalbeschaffung oft die wirtschaftlichere Lösung. Durch die schnelle, passgenaue Besetzung und das geringere Risiko einer Fehlbesetzung kann eine spezialisierte Personalberatung langfristig nicht nur Kosten sparen, sondern auch den Unternehmenserfolg sichern.