Die finan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen von offe­nen Stel­len: Was ist die Cost of Vacancy?

Unbe­setz­te Stel­len sind für Unter­neh­men nicht nur eine orga­ni­sa­to­ri­sche Her­aus­for­de­rung, son­dern haben auch erheb­li­che finan­zi­el­le Aus­wir­kun­gen. Wäh­rend der Fokus häu­fig auf der Per­so­nal­ge­win­nung liegt, wird ein ent­schei­den­der Aspekt oft ver­nach­läs­sigt: die Kos­ten, die ent­ste­hen, wenn eine wich­ti­ge Posi­ti­on über einen län­ge­ren Zeit­raum nicht besetzt wer­den kann. Die­se finan­zi­el­len Ver­lus­te wer­den als Cost of Vacan­cy (CoV) bezeich­net. Dabei ent­ste­hen nicht nur direk­te Kos­ten, son­dern auch indi­rek­te Effek­te, die die Effi­zi­enz und Wett­be­werbs­fä­hig­keit eines Unter­neh­mens erheb­lich beein­flus­sen können.

Wie wird die Cost of Vacan­cy berechnet?

Die Cost of Vacan­cy beschreibt den finan­zi­el­len Ver­lust, der durch eine unbe­setz­te Stel­le ent­steht. Die Berech­nung die­ser Kos­ten erfolgt anhand einer spe­zi­el­len For­mel, die sich aus meh­re­ren Varia­blen zusammensetzt:

CoV = (Jah­res­ge­halt / Ø Arbeits­ta­ge pro Jahr) * Fak­tor * Ø Vakanzzeit

Das Jah­res­ge­halt ist dabei das Brut­to­ge­halt der offe­nen Stel­le. Die durch­schnitt­li­che Anzahl der Arbeits­ta­ge pro Jahr beträgt in der Regel 250 Tage. Der Fak­tor gibt an, wie wich­tig die Stel­le für das Unter­neh­men ist. Ein Wert von 1 bedeu­tet, dass die Stel­le weni­ger wich­tig ist, ein Wert von 2 bedeu­tet, dass die Stel­le wich­tig ist und ein Wert von 3 bedeu­tet, dass die Stel­le sehr wich­tig ist. Die durch­schnitt­li­che Vakanz­zeit gibt die Anzahl der Tage an, die die Stel­le unbe­setzt ist. So ergibt sich eine Zahl, die ver­deut­licht, wel­che finan­zi­el­len Ein­bu­ßen durch die Vakanz ent­ste­hen. Je län­ger eine Stel­le unbe­setzt bleibt, des­to höher sind die­se Kosten.

Bei­spiel­rech­nung: So hoch kön­nen die Kos­ten einer unbe­setz­ten Stel­le sein

Ein kon­kre­tes Bei­spiel ver­deut­licht die Trag­wei­te der ent­ste­hen­den Kos­ten. Eine wich­ti­ge Stel­le mit einem Jah­res­ge­halt von 50.000 Euro bleibt 120 Tage unbe­setzt. Der Fak­tor für die Wich­tig­keit der Stel­le wird mit zwei bewer­tet. Die Berech­nung der Cost of Vacan­cy erfolgt nach fol­gen­der Formel

CoV = (50.000 € / 250) * 2 * 120

CoV = 200 * 2 * 120

CoV = 48.000

Das bedeu­tet, dass das Unter­neh­men durch die­se Vakanz in nur vier Mona­ten fast das gesam­te Jah­res­ge­halt der Stel­le ver­liert. Der finan­zi­el­le Ver­lust ist erheb­lich und wirkt sich direkt auf die Ren­ta­bi­li­tät des Unter­neh­mens aus. Zusätz­lich zu den direk­ten Kos­ten ent­ste­hen wei­te­re indi­rek­te Belas­tun­gen wie Pro­duk­ti­vi­täts­ver­lust, erhöh­te Arbeits­be­las­tung, unzu­frie­de­ne Mitarbeiter*innen und mög­li­che Umsatzeinbußen.

Wel­che Fol­gen haben unbe­setz­te Stel­len für die Unternehmen?

Neben die­sen direk­ten Kos­ten gibt es zahl­rei­che indi­rek­te Fol­gen, die sich nicht sofort bezif­fern las­sen, lang­fris­tig aber noch gra­vie­ren­der sein kön­nen. Eine der offen­sicht­lichs­ten Fol­gen ist der Pro­duk­ti­vi­täts­ver­lust. Fällt eine Schlüs­sel­per­son im Unter­neh­men aus, lei­den oft gan­ze Abtei­lun­gen dar­un­ter, weil wich­ti­ge Auf­ga­ben nicht oder nur ver­zö­gert erle­digt wer­den kön­nen. Die ver­blei­ben­den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter müs­sen die anfal­len­den Auf­ga­ben über­neh­men, was zu einer höhe­ren Arbeits­be­las­tung führt und das Risi­ko von Feh­lern oder Qua­li­täts­ein­bu­ßen erhöht. Die­se Über­las­tung kann wie­der­um zu einer gerin­ge­ren Arbeits­platz­zu­frie­den­heit, sin­ken­der Moti­va­ti­on und stei­gen­der Fluk­tua­ti­on im Unter­neh­men führen.

Auch Pro­jek­te und Unter­neh­mens­ent­schei­dun­gen wer­den durch unbe­setz­te Stel­len erheb­lich beein­flusst. Ver­zö­ge­run­gen kön­nen dazu füh­ren, dass stra­te­gisch wich­ti­ge Maß­nah­men nicht recht­zei­tig umge­setzt wer­den, was wie­der­um zu Umsatz­ein­bu­ßen füh­ren kann. Ins­be­son­de­re bei ver­triebs­na­hen oder pro­duk­ti­ons­kri­ti­schen Posi­tio­nen kann dies zu erheb­li­chen wirt­schaft­li­chen Schä­den füh­ren. Kun­den­an­fra­gen kön­nen unbe­ant­wor­tet blei­ben, Ver­triebs­pro­zes­se ins Sto­cken gera­ten und lang­fris­ti­ge Geschäfts­be­zie­hun­gen lei­den. Dar­über hin­aus ent­ste­hen Inno­va­ti­ons­lü­cken, wenn z.B. in der IT oder in For­schung und Ent­wick­lung wich­ti­ge Fach­kräf­te fehlen.

Wel­che Posi­tio­nen haben die höchs­te Cost of Vacancy?

Obwohl jede Vakanz Kos­ten ver­ur­sacht, gibt es Posi­tio­nen, bei denen der finan­zi­el­le Scha­den beson­ders hoch ist. Dazu gehö­ren Füh­rungs- und Manage­ment­po­si­tio­nen, da deren Ent­schei­dun­gen und stra­te­gi­sche Wei­chen­stel­lun­gen direk­ten Ein­fluss auf das Unter­neh­men haben. Auch im Ver­trieb und Kun­den­ma­nage­ment ist eine unbe­setz­te Posi­ti­on pro­ble­ma­tisch, da jedes nicht zustan­de gekom­me­ne Ver­kaufs­ge­spräch einen poten­zi­el­len Umsatz­ver­lust bedeu­tet. In IT- und Ent­wick­lungs­ab­tei­lun­gen kann der Man­gel an Fach­kräf­ten dazu füh­ren, dass wich­ti­ge digi­ta­le Trans­for­ma­ti­ons­pro­jek­te ver­zö­gert wer­den und das Unter­neh­men lang­fris­tig an Wett­be­werbs­fä­hig­keit ver­liert. Auch Pro­­duk­­ti­ons- und Logis­tik­ab­tei­lun­gen lei­den stark unter unbe­setz­ten Stel­len, da Lie­fer­eng­päs­se oder ver­rin­ger­te Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten erheb­li­che wirt­schaft­li­che Schä­den ver­ur­sa­chen können.

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Wie lässt sich die Cost of Vacan­cy reduzieren?

Um die finan­zi­el­len Ver­lus­te durch unbe­setz­te Stel­len zu redu­zie­ren, soll­ten Unter­neh­men eine stra­te­gi­sche Per­so­nal­pla­nung eta­blie­ren. Ein vor­aus­schau­en­des Talent­ma­nage­ment hilft, Eng­päs­se früh­zei­tig zu erken­nen und zu ver­mei­den. Der Ein­satz von Exe­cu­ti­ve Search und Direkt­an­spra­che kann ins­be­son­de­re bei Schlüs­sel­po­si­tio­nen den Rekru­tie­rungs­pro­zess beschleu­ni­gen und ver­hin­dern, dass wich­ti­ge Posi­tio­nen zu lan­ge unbe­setzt blei­ben. Gleich­zei­tig ist es wich­tig, inter­ne Talen­te zu för­dern und Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter gezielt auf zukünf­ti­ge Auf­ga­ben vor­zu­be­rei­ten. So kön­nen Stel­len schnel­ler intern besetzt und die Abhän­gig­keit von exter­nen Rekru­tie­rungs­pro­zes­sen redu­ziert werden.

War­um eine effi­zi­en­te Recrui­­ting-Stra­­te­­gie ent­schei­dend ist

Auch die Beschleu­ni­gung der Recrui­­ting-Pro­­zes­­se trägt wesent­lich dazu bei, die Kos­ten der Vakanz zu mini­mie­ren. Unter­neh­men soll­ten dar­auf ach­ten, dass lan­ge Ent­schei­dungs­we­ge und inef­fi­zi­en­te Bewer­bungs­ver­fah­ren die Vakanz­zei­ten nicht unnö­tig ver­län­gern. Ein star­kes Employ­er Bran­ding ist eben­falls von Vor­teil, da es dazu bei­trägt, dass offe­ne Stel­len schnel­ler mit qua­li­fi­zier­ten Kandidat*innen besetzt wer­den kön­nen. Unter­neh­men, die sich als attrak­ti­ve Arbeit­ge­ber posi­tio­nie­ren, haben es leich­ter, Fach- und Füh­rungs­kräf­te zu gewin­nen und lang­fris­tig zu binden.

Fazit: Ent­schei­dend ist schnel­les Handeln

Die Cost of Vacan­cy sind eine häu­fig unter­schätz­te Grö­ße, die jedoch erheb­li­che finan­zi­el­le Aus­wir­kun­gen haben. Unter­neh­men, die sich aktiv mit den Kos­ten unbe­setz­ter Stel­len aus­ein­an­der­set­zen und Maß­nah­men zu deren Redu­zie­rung ergrei­fen, kön­nen nicht nur Geld spa­ren, son­dern auch ihre Wett­be­werbs­fä­hig­keit stär­ken. Ein schnel­ler und ziel­ge­rich­te­ter Recrui­­ting-Pro­­zess sorgt dafür, dass Teams effi­zi­ent arbei­ten kön­nen und Geschäfts­pro­zes­se nicht ins Sto­cken geraten.

Die Inves­ti­ti­on in eine pro­fes­sio­nel­le und stra­te­gi­sche Per­so­nal­pla­nung zahlt sich lang­fris­tig aus, denn sie hilft Unter­neh­men, ihre wich­tigs­ten Res­sour­cen opti­mal ein­zu­set­zen und den wirt­schaft­li­chen Erfolg nach­hal­tig zu sichern. Ins­be­son­de­re der Ein­satz von Exe­cu­ti­ve Search kann hier einen ent­schei­den­den Unter­schied machen, indem er die Zeit bis zur Besetzung von Schlüs­sel­po­si­tio­nen ver­kürzt. Durch den geziel­ten Ein­satz von Head­hun­ting kön­nen qua­li­fi­zier­te Füh­rungs­kräf­te schnel­ler gefun­den und die nega­ti­ven finan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen von Vakan­zen mini­miert werden.

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